Im Land Brandenburg ist rund 25 % der Bevölkerung über 65 Jahre alt – in 8 Jahren wird es jeder dritte sein!
Ein positiver Effekt der persönlichen Lebensumstände, der medizinischen Versorgung, der Hygiene sowie der Ernährung.
Mit dem Alter steigt natürlich auch das Risiko, zu erkranken und körperliche oder geistige Einschränkungen zu erleiden. Gebrechlichkeit und eingeschränkte Mobilität können die Folge sein. Bereits seit Jahren stellen wir fest, dass der Pflegebedarf dem tatsächlichen Pflegebedürfnis hinterherhinkt – und sich auf Grund der steigenden Lebenserwartungen der Menschen in unserem Land ständig vergrößert.
Zu diesen Themen lud die Seniorenbeauftragte des dbb Brandenburg die CDU-Landtagsabgeordnete Roswitha Schier zu einem fachlich – politischen Gespräch in die Räume des dbb nach Potsdam ein.
Ein wesentlicher Schwerpunkt unseres Gesprächs war die prekäre Ärztesituation im ländlichen Bereich. Frau Schier wies auf die Förderrichtlinie des Gesundheitsministerium zur Stärkung der landärztlichen Versorgung hin. Danach fördert das Land Brandenburg Studierende der Humanmedizin mit monatlichen 1.000,– Euro bis zum Ende des Studiums, wenn diese sich verpflichten, für die Dauer von 5 Jahren in ländlichen Regionen des Landes tätig zu werden. Erste Schritte sind getan – längerfristige Erfolge in Aussicht.
Über die Errichtung von ambulante Versorgungszentren als Folge der Krankenhausreform wird nachgedacht.
Ureigenes Interesse eines jeden Menschen besteht natürlich darin,lange gesund und agil zu bleiben, um die eigene Pflege zu verhindern! Sollte dies nicht möglich sein, wollten wir wissen, wie die Betroffenen von dem „Pakt für Pflege“ profitieren und welche Aufgaben die Kommunen dabei zu leisten haben. Das Ziel und der Schwerpunkt liegen hierbei auf ein selbstbestimmtes Leben im vertrauten Wohnungsumfeld sowie der gesellschaftlichen Teilhabe der Betroffenen und in der Unterstützung pflegender Angehöriger. Dafür stellt das Land Brandenburg jährlich Gelder zur Verfügung.
Um das Ziel zu erreichen gliedert sich der „Pakt für Pflege“ in vier Säulen.
Säule 1: Pflege vor Ort (Vereinsamung der Alten verhindern durch Schaffung von Begegnungsstätten z. B. durch Dorfgemeinschaftshäuser )
Säule 2: Ausbau von Pflegestützpunkten (Unterstützung von Anträgen zur Pflegestufe und zu Hilfsmitteln sowie zur allgemeinen Information )
Säule 3: Kurzzeit- und Tagespflege
Säule 4: Ausbildung von Fachkräften (auch ausländischer) durch Schaffung attraktiver Beschäftigungsbedingungen
Nicht zu unterschätzen und zu vernachlässigen ist die Pflege vor Ort durch Angehörige im Ehrenamt. Wir hoben die Bedeutung dieses Ehrenamtes als wichtige Stütze der Gesellschaft hervor und merkten kritisch an , dass diese Tätigkeit ohne Entgelt steuerlich zu berücksichtigen sein müsste. Wir wiesen auf die Ungleichbehandlung der Freistellung bei der Ausbildung von Alltagsbegleitern zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg hin und gaben unserer Hoffnung auf Gleichbehandlung Ausdruck.
Das Gespräch zwischen der Landtagsabgeordneten und den Senioren des dbb brandenburg war nicht nur deshalb besonders, weil es in den Räumen der dbb Geschäftsstelle stattfand, sondern weil es vielschichtig, interessant und sehr aufschlussreich war.
Dafür bedanken wir uns herzlich bei Frau Schier.
Sabine Wenzel
17. September 2023