14 Teilnehmende aus Hainan waren auf Einladung der DVG-BB zu Gast in der Potsdamer Geschäftsstelle der Debeka. Die Führungskräfte aus verschiedenen Behörden und Einrichtungen befinden sich  auf einer Schulungsreise der chinesischen SAFEA (State Administration of Foreign Experts Affairs), einer staatliche Behörde, die für externe Delegationsreisen und Schulungen der chinesische Regierung zuständig ist.

Besuch einer Chinesischen Delegation am 8.12.2016hinesische-delegationDie Insel Hainan liegt im Südchinesischen Meer, gegenüber der Küste der zur Provinz Guangdong gehörenden Halbinsel Leizhou. Sie wird vom chinesischen Festland durch die Straße von Qiongzhou getrennt. Viele Ortsnamen in der chinesischen Sprache haben eine Bedeutung und können übersetzt werden. Die Namen beschreiben oft charakteristische Eigenschaften des jeweiligen Ortes. Der vollständige chinesische Name für die Provinz Hainan ist 海南省 (Hǎinán Shěng), wobei die letzte Silbe „Sheng“ das Wort für Provinz ist. Denn es gibt auch 海南 (Hǎinán Dǎo), womit der Name der eigentlichen Insel Hainan (ohne die ebenfalls zur Provinz Hainan gehörenden Inselgruppen). Der Name der Provinz Hainan bedeutet übersetzt in etwa Süd-Meer-Provinz und der Name der Insel Hainan dementsprechend Süd-Meer-Insel. In Leizhou sollen neue Wege in der Verwaltung, auch mit Experimentierklauseln für das Recht der chinesischen Beschäftigten, beschritten werden.

Helmut Peters, Dienstrechtsexperte der DVG-BB,und Klaus- Dietrich Schmitt, stellv. Vorsitzender der DVG-BB, standen zwei Stunden Rede und Antwort. Nach einer kurzen Einführung verständigten wir uns mit unseren chinesischen Besuchern darauf, anstelle eines Vortrages in einen offenen Diskurs einzutreten. Besonders die Unterschiede in Versorgung bzw. Rente sowie Beihilfe und Krankenversicherung als Folge des Beamten- und Tarifrechts führten zu einer Vielzahl von Anschlussfragen, die zum Teil weit über das eigentliche Themenfeld hinausgingen. So wurde im Zuge der Diskussion über Versorgung und Rente auch der verwaltungsmäßige Aufbau der Rentenversicherung und deren Probleme mit der Finanzierung erörtert. Großes Interesse fand unser Gesundheitssystem: wie Ärzte und Krankenhäuser abrechnen, wie Kosten gedämpft werden und welche Verfahren bei der Einführung neuer Medikamente zur Anwendung kommen. Der Unterschied von gesetzlichen und privaten Krankenkassen in Beitragsgestaltung und Leistungen wurde diskutiert, wie sich die Sozialabgaben auf die Gehälter auswirken usw. Am Ende war die Zeit zu knapp und wir hatten das Gefühl, dass noch viele Fragen offen geblieben sind. Die Einladung zu einem Gegenbesuch war also vielleicht nicht nur ein Zeichen der Höflichkeit.

Ein Dank auch an die VertreterInnen der Debeka, Dennis Dimbat, Martina Widera und Alexander Orth für die angenehme Tagungsatmosphäre.