Der dbb Bundesvorsitzende Heesen hat am 9. Januar 2012 in Köln umfassende Reformen im öffentlichen Dienst gefordert. Dabei gehe es sowohl um die Entgelte als auch um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, sagte Heesen in seiner Eröffnungsrede (PDF) zur 53. dbb Jahrestagung, die sich mit dem demografischen Wandel beschäftigt. Konkret nannte der dbb Chef höhere Einstiegsgehälter, bessere Aufstiegschancen sowie eine interne Fachhochschul­ausbildung, um den Nachwuchs frühzeitig an den Staat zu binden. Zudem sei es notwendig, dass der teilweise „immer noch vorhandene Muff in Amtsstuben zugunsten eines modernen, für junge Menschen attraktiven Arbeitsumfeldes beseitigt wird“.

Bundesinnenminister Friedrich sah das ähnlich. In seiner Rede betonte er, dass der Öffentliche Dienst mit seinen Beamten und Tarifbeschäftigten nach wie vor elementarer Bestandteil eines funktionierenden Gemeinwesens sei. Friedrich benannte aber auch Hürden, die der öffentliche Dienst auf allen staatlichen Ebenen unter den Vorzeichen des demografischen Wandels künftig nehmen müsse. Dabei müsse die Daseinsvorsorge gewährleistet bleiben: „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten auch in Zukunft, dass der Staat überall im Land für gute Lebensbedingungen sorgt und sich nicht aus der Fläche zurückzieht“. Er machte deutlich, dass die Bundesregierung an ihrem Kurs zur Konsolidierung des Haushalts fest halte. Klar sei aber auch, dass sich die Stelleneinsparung bei aller Aufgabenkritik nicht beliebig fortführen ließe:

„Mit der Leistungskraft der Beschäftigten können wir nur dann weiter rechnen, wenn die Konditionen für sie auch stimmen.“

Dabei müsse der öffentliche Dienst seine Stärken als attraktiver Arbeitgeber herausstellen, um auch in Zukunft leistungsstarkes Personal für die Verwaltungen zu gewinnen und zu halten. Dies alles sei nicht allein eine Frage der Bezahlung, sondern eines guten Gesamtangebotes, wozu auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehöre. Die öffentliche Verwaltung biete interessante und herausfordernde Tätigkeiten zu konkurrenzfähigen Konditionen. Der dbb Beamtenbund und Tarifunion werde bei allen diesen Fragen auch in Zukunft ein wichtiger Ansprechpartner sein.